Petra Horter - Die ganze Welt der Märchen - Portrait

Petra Horter, wurde am 2. Mai 1959 in Malsch, bei Karlsruhe geboren. Am Chemischen Institut Dr. Flad in Stuttgart absolvierte sie von 1976-1978 ihre Ausbildung zur staatlich geprüften chemisch-technischen Assistentin. Bis zur Geburt ihres ersten Kindes arbeitete sie als Angestellte in der freien Wirtschaft. Sie ist verheiratet und lebt mit ihrem Mann und den gemeinsamen Töchtern, Jasmine und Valerie, in der Nähe von Stuttgart. Ihr Organisationstalent und ihren Impuls sich für andere Menschen zu engagieren hat sie immer real zum Ausdruck gebracht und in den Dienst der Allgemeinheit gestellt. Sie engagierte sich während der gesamten Grundschulzeit ihrer Kinder als Elternvertreterin der Grundschule, davon fünf Jahre als Elternbeiratsvorsitzende. Während ihrer Amtszeit als Vorsitzende unterstützte sie viele Elterninitiativen und war mitverantwortlich für die Einführung der AG "Selbstverteidigung für Kinder" die während ihrer gesamten Amtszeit an der Schule angeboten wurde. Ferner arbeitet sie seit 1992 als aktive, seit 1996 als lizenzierte Übungsleiterin des Württembergischen Landes- und Sportverbandes im Bereich Eltern-Kind- und Vorschulturnen im örtlichen Sportverein.

Das Interesse an Literatur, Fremdsprachen und der Sprache an sich, war und ist ihr auf ihrem Lebensweg ein steter Begleiter. Dabei sind ihr die Märchen und das freie Erzählen schon lange eine Herzensangelegenheit geworden. In Arnica Esterl, der Gründerin des Stuttgarter Märchenkreises e. V., fand sie 1992 ihre erste Mentorin. Es folgten Seminare zum Thema Sprecherziehung und Sprachgestaltung bei der Europäischen Märchengesellschaft (EMG). Das Erarbeiten neuer Märchentexte im Rahmen verschiedener Grundkurs- und Intensivseminare unter Anleitung von Rolf-Peter Kleinen, Referent der EMG, Kommunikationstrainer, Märchenerzähler und Rezitator erwies sich für Petra Horter als ein weiterer Meilenstein im Umgang mit den Texten sowohl im freien wie im textgebundenen Erzählen.

Im Frühjahr 2005 stellte sie bei der EMG im Rahmen eines Vorstellungsseminars ihre Kunst des Erzählens unter Beweis. Sie wurde im Mai desselben Jahres in die Gilde der von der EMG empfohlenen Erzähler/innen aufgenommen.

Oft gelingt es gerade dem Dummling, dem Einfältigen den einzig richtigen Weg zu finden. Weil er sich anderen oder der Natur gegenüber mitleidig erweist und bereit ist herkömmliche und gewohnte Verhaltensmuster aufzubrechen. Auch die Prinzessin die bereit ist für die Erlösung ihres Liebsten alles zu geben, sucht auf einer endlos scheinenden Wanderung durch kosmische Reiche den richtigen Weg zum Schloss auf dem ihr Liebster gebannt oder geblendet ihrer harren muss. Sowohl dem Dummling als auch der mutigen Prinzessin gelingt es vor allem deshalb den richtigen Weg zu finden, weil sie der Sprache ihres Herzens folgen: dem aufrichtigen Mitgefühl gegenüber dem Anderen oder der Natur und dem unerschütterlichen Vertrauen auf die Liebe des Auserwählten. Aber auch das genaue Gegenteil kann der Fall sein. Mitleid zur falschen Zeit am falschen Ort könnte den Fortgang der Geschichte zum Stillstand bringen oder verheerende Folgen haben. Wenn die Prinzessin den Froschkönig nicht an die Wand geklatscht hätte wäre sicher kein Mensch, kein Mann aus ihm aus ihm geworden, oder?

Märchen erzählen in immer neuen Bildern, dass wir das Leben nicht nur mit unserem Verstand, sondern auch mit unserem Herzen ergreifen müssen. Vor allem erzählen sie uns aber davon, dass es jedem von uns gelingen kann in allen Lebensbereichen, Königin oder König im eigenen Reich zu werden. Märchen erzählen auch, dass uns in schwierigen Lebensabschnitten oft von unerwarteter Seite Hilfe zu Teil wird. Wenn wir bereit sind auch nach bitteren Enttäuschungen, uns dem du, den unscheinbaren Helfern am Wegrand, dem Leben selbst wieder anvertrauen, werden wir wieder heil.

Ihre märchentheoretischen Kenntnisse erwarb und vertiefte sie ebenfalls durch die Teilnahme an den Seminaren und Fachtagungen der EMG, insbesondere bei Prof. Heinz Röllecke. Dabei haben sie (insbesondere) Leben und Werk der Brüder Jakob und Wilhelm Grimm tief beeindruckt. Die Hochachtung vor dem Lebenswerk der Brüder Grimm unterstützt sie in ihrem Bestreben die Grimmschen Märchentexte wortgetreu zu erzählen, diese lebendig und einfühlsam erzählend zu rezitieren.

"Die Sprache in den Märchen der Brüder Grimm ist reine Poesie und gleicht einer großartigen Komposition. Und ebenso wie man bei einer Kantate von Bach, einer Symphonie von Beethoven oder Mozart keinen Ton weglassen würde, so ist es mit den Grimmschen Märchentexten. "Verschiedene Textvorlagen von Märchen aus anderen Kulturbreichen vergleicht sie hingegen gewissenhaft und formuliert, falls erforderlich, die Texte neu.

Seit 1995 erzählt sie in Kindergärten, Schulen und bei öffentlichen Veranstaltungen. Im Juli 2006 hatte sie in der Kulturscheune des Musikerehepaares Elke und Paul Knötzele ihren ersten gemeinsamen Auftritt mit Heinz Körner, Autor vieler bekannter moderner Märchen. Dieser Erzählabend, der fast 70 Zuhörer/innen begeisterte und in zauberhafte Welten entführte, stand unter dem Motto "Begegnung zwischen Volksmärchen und Märchen der Moderne". Unter dem gleichen Thema gestaltete Petra Horter ebenfalls mit Heinz Körner, Martin Schmauder und der Musikerin Elke Knötzele den Langen Erzählabend im Rahmen der 12. Nellmersbacher Märchentage. Seit 1998 ist Petra Horter aktives Mitglied im Vorstandsgremium des Stuttgarter Märchenkreises e.V., und war zehn Jahre, von 2004 bis 2014, Vorsitzende des Stuttgarter Märchenkreises. Auch zuküftig möchte sie gemeinsam mit vielen andereb aktiven Vereinsmitgliedern des Stuttgarter Märchenkreises die Märchen wieder dahin bringen, wo sie hingehören: unter die Leute und in die Herzen der Menschen.

Auf Anfrage können Themen und Termine für Erzählstunden und Vorträge vereinbart werden. Nehmen Sie gerne Kontakt zu mir auf